Team Permanent gegen Team Transitorisch: Die Kontroverse über die Natur des Inflationsanstiegs im Euroraum hat längst die Form eines sportlich-ökonomischen Wettstreits angenommen. Es steht ja auch viel auf dem Spiel: Das Vertrauen von Finanzmarktteilnehmern, Unternehmern und Bürgern – kurz: der Menschen im Euroraum – in die Fähigkeiten der Europäischen Zentralbank (EZB), sie vor allzu heftigen Kaufkraftverlusten zu schützen. Von Woche zu Woche wird klarer, dass das Lager der Mahner die stärkeren Argumente auf seiner Seite hat als das Lager der Beschwichtiger. Die jüngsten Inflationsdaten aus Deutschland, wonach die Teuerung im Januar unerwartet gering von den im historischen Vergleich hohen Werten zurückgegangen ist, liefern Team Permanent weitere Nahrung. Team Transitorisch gerät in die Defensive. Langsam, aber merklich verändert das auch die Kräfteverhältnisse im EZB-Rat, denn die Stimmen der Mahner werden lauter und zahlreicher. Dem neuen Bundesbankchef Joachim Nagel, dessen Vorgänger nicht selten isoliert waren, sollte diese Erkenntnis vor seinem Debüt Mut machen.
rec
Konjunktur
Preisdaten erhöhen Druck auf EZB
Die Inflation im Euroraum sorgt auch zu Jahresbeginn weiter für negative Überraschungen. Damit wächst vor der Sitzung des EZB-Rats am Donnerstag der Druck auf die Notenbanker, ihre Geldpolitik zu straffen.