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Lebensstandard halten So viel Geld müssten Sie jetzt auf dem Konto haben

by Adserhit

Die Rente ohne Geldsorgen verbringen, keine Abstriche machen müssen – so wünschen es sich wohl die meisten. Doch nur die wenigsten haben ausgerechnet, wie viel Geld sie im Ruhestand ganz konkret benötigen.

Überblick
  • Wie viel Geld müsste ich mit 30 Jahren auf dem Konto haben?
  • Wie viel Geld müsste ich mit 40 Jahren auf dem Konto haben?
  • Wie viel Geld müsste ich mit 50 Jahren auf dem Konto haben?
  • Wie viel Geld müsste ich mit 60 Jahren auf dem Konto haben?
  • Was kann ich tun, wenn ich zu wenig Geld gespart habe?

Ein gutes Buch in der einen, Cocktail mit Schirmchen in der anderen Hand und sich nicht mehr sorgen müssen – zumindest nicht um seine Finanzen: So oder ähnlich erträumen sich vermutlich viele Deutsche ihren Ruhestand.

Doch die gesetzliche Rente allein wird den Traum nicht erfüllen. Sie sollten zusätzlich selber Geld sparen, wo immer möglich – und noch einen Schritt weiter gehen und das Ersparte investieren.

Spar-Tipps: Fünf Methoden für mehr Geld
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Denn bleiben Sie beim Sparen, wird es schwer, wie eine Auswertung der Geldanlage-Plattform Weltsparen zeigt. Wie viel Geld Sie dann nämlich bereits jetzt auf dem Konto haben müssten, um später die Rentenlücke schließen zu können, sehen Sie in den nächsten Abschnitten.

Zur Methode:
Die Berechnungen basieren auf einem Berufseinstieg von 25 Jahren, einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren und einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 81 Jahren von Männern und Frauen. Im Schnitt beträgt die Zeit in Rente damit etwa 14 bis 15 Jahre mit steigender Tendenz. Steuern und Inflation wurden berücksichtigt. Um besser vergleichen zu können, wurde bei der Berechnung des Nettogehalts zudem angenommen, dass die Personen unverheiratet sind, keine Kinder haben, in Steuerklasse 1 veranlagt sind, in einem alten Bundesland wohnen, gesetzlich pflichtversichert sind und Kirchensteuer zahlen. 

Wie viel Geld müsste ich mit 30 Jahren auf dem Konto haben?

Wenn Sie im Alter Ihren jetzigen Lebensstandard halten wollen, müssten Sie theoretisch bereits heute rund 53.000 Euro auf der hohen Kante haben. Die Summe ergibt sich wie folgt:

30-Jährige verdienen brutto im Schnitt 45.213 Euro, netto pro Monat damit nach dem Wegfall des Solidaritätszuschlags 2.368 Euro. Das ergibt für unverheiratete Personen ohne Kinder einen gesetzlichen Rentenanspruch von 1.392 Euro pro Monat. Im Schnitt werden damit monatlich also knapp 1000 Euro fehlen, um im Alter den jetzigen Lebensstandard zu halten (2.368 Euro – 1.392 Euro = 976 Euro).

Insgesamt macht das bei 15 Jahren Rente hochgerechnet 181.000 Euro unter Berücksichtigung der Inflation, also der Tatsache, dass Ihr Geld mit den Jahren an Wert verliert.

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Angenommen, Sie kommen der Empfehlung von Experten nach, jeden Monat 10 Prozent Ihres Nettogehalts zu sparen, dann könnten Sie bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren noch rund 128.000 Euro zusammenbekommen, wenn Sie dafür keine Zinsen erhalten – 53.000 Euro zu wenig (181.000 Euro – 128.000 Euro = 53.000 Euro). Was Sie tun können, um mehr aus Ihrem Geld zu machen, statt es nur unverzinst zu sparen, lesen Sie im letzten Abschnitt.

* bei 15 Jahren Rente

** monatlich zehn Prozent des Nettogehalts bis 67 Jahre

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Wie viel Geld müsste ich mit 40 Jahren auf dem Konto haben?

Hier müssten Sie theoretisch schon deutlich mehr angespart haben: 109.000 Euro nämlich. So kommt es zu dieser großen Zahl:

40-Jährige verdienen in Deutschland im Schnitt 55.627 Euro brutto im Jahr, also etwa 2.791 Euro netto im Monat nach dem Wegfall des Soli. Sie können damit mit einer monatlichen Rente von 1.663 Euro rechnen. Zum jetzigen Nettogehalt klafft also jeden Monat eine Lücke von etwa 1.120 Euro (2.791 Euro – 1.663 Euro = 1.118 Euro).

Insgesamt fehlen über einen Zeitraum von 15 Jahren Rentenbezug 206.000 Euro – wenn man mit einrechnet, dass das Geld durch die Inflation auch noch weniger wert wird.

Sparen Sie ab sofort monatlich 10 Prozent Ihres Nettogehalts, schaffen Sie es allerdings nur auf eine Ersparnis von 97.000 Euro, wenn Sie darauf keine Zinsen erhalten. Noch mehr müssen Sie bereits jetzt besitzen, um die Lücke zu schließen (206.000 Euro – 97.000 Euro = 109.000 Euro). Was Sie tun können, um mehr aus Ihrem Geld zu machen, statt es nur unverzinst zu sparen, lesen Sie im letzten Abschnitt.

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Wie viel Geld müsste ich mit 50 Jahren auf dem Konto haben?

Einen ordentlichen Batzen: 145.000 Euro. Die wären nötig, um Ihren jetzigen Lebensstandard auch im Ruhestand halten zu können. Wie man auf diese Zahl kommt? So:

50-Jährige verfügen in Deutschland über ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 58.213 Euro im Jahr. Monatlich gehen auf ihrem Konto also etwa 2.892 Euro netto ein.

Als gesetzliche Rente stehen ihnen später aber nur 1.712 Euro zu – 1.180 Euro weniger jeden Monat (2.892 Euro – 1.712 Euro = 1.180 Euro). Über 15 Jahre im Ruhestand entspräche diese Lücke insgesamt 208.000 Euro, wenn man berücksichtigt, dass die Inflation am Wert des Geldes knabbert.

Legen Sie nun monatlich 10 Prozent des Nettogehalts zur Seite, könnten Sie bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren noch 63.000 Euro ansparen, wenn Sie dafür keine Zinsen bekommen – also besagte 145.000 Euro zu wenig, um die Rentenlücke auszugleichen. Was Sie tun können, um mehr aus Ihrem Geld zu machen, statt es nur unverzinst zu sparen, lesen Sie im letzten Abschnitt.

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Wie viel Geld müsste ich mit 60 Jahren auf dem Konto haben?

Wenn Sie mit Ihrem Geld nichts anderes tun, als es auf dem Konto oder Sparbuch liegen zu lassen, bräuchten Sie idealerweise bereits jetzt die riesige Summe von 176.000 Euro. Nur so wäre es Ihnen allein durch Sparen möglich, sich im Ruhestand genauso viel leisten zu können wie aktuell. Die Summe berechnet sich folgendermaßen:

Eine heute 60-jährige Person kommt im Jahr auf ein Gehalt von durchschnittlich 58.658 Euro brutto, monatlich damit auf 2.911 Euro netto. Bleibt der Verdienst bis zum Renteneintritt so, dürfen Sie mit einer Rente von 1.828 Euro rechnen. Das sind 1.083 Euro weniger, als Sie derzeit pro Monat verdienen (2.911 Euro – 1.828 Euro = 1.083 Euro).

Beziehen Sie nun 15 Jahre lang Rente, wächst die Lücke auf insgesamt 204.000 Euro an – dass Ihr Geld durch die Inflation immer weniger wert wird, ist hierbei bereits berücksichtigt.

Sparen Sie bis zum Renteneintritt jeden Monat 10 Prozent Ihres Nettogehalts, haben Sie am Ende 28.000 Euro angespart, wenn Sie dafür keine Zinsen bekommen – also 176.000 Euro zu wenig, um so weiter leben zu können wie bisher (204.000 Euro – 28.000 Euro = 176.000 Euro). Was Sie tun können, um mehr aus Ihrem Geld zu machen, statt es nur unverzinst zu sparen, lesen Sie im nächsten Abschnitt.

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Was kann ich tun, wenn ich zu wenig Geld gespart habe?

Die Berechnungen gehen davon aus, dass Sie Ihr Geld einfach nur auf einem zinslosen Girokonto oder Sparbuch parken. So kann es nicht für Sie arbeiten und verliert bloß beständig durch die Inflation an Wert. Gehen Sie so vor, werden Sie sich im Alter einschränken müssen – sofern Sie eben nicht die oben errechneten, teils sehr hohen Beträge gespart haben.

Besser wäre es, Sie legten das Ersparte regelmäßig an. Gut geeignet dafür sind sogenannte Indexfonds, kurz ETFs („Exchange Traded Funds“). ETFs sind spezielle Aktienfonds, also ganze Körbe aus vielen verschiedenen Aktien, bei denen ein Computeralgorithmus einen Aktienindex wie zum Beispiel den Dax oder den MSCI World nachbildet.

ETFs haben damit anders als aktive Investmentfonds nicht das Ziel, sich besser zu entwickeln als der Gesamtmarkt, sondern sich stattdessen genauso zu entwickeln wie der Index, den sie abbilden. 

  • Einfach erklärt: Was sind ETFs und wie funktionieren sie?
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  • Für Einsteiger: Warum sich ein ETF auf den MSCI World lohnt

Der große Vorteil von ETFs: Sie sind deutlich günstiger als aktive Fonds, die von einem Manager verwaltet werden, wodurch Sie am Ende mit einem höheren Ertrag, auch Rendite genannt, rechnen können. Hier gilt allerdings: Je früher Sie anfangen, desto besser.

Denn je länger Sie in ETFs investiert sind, desto stärker schlägt nicht nur der Zinseszinseffekt zu Buche, sondern desto eher können Sie kurzfristige Krisen aussitzen – und damit kurzfristige Verluste auf lange Sicht wieder wettmachen.

Andererseits gilt aber auch: besser überhaupt investieren als gar nicht. Sie können einen ETF-Sparplan schließlich auch über das Renteneintrittsalter hinaus weiter führen und müssen damit nicht „fertig“ sein, bis Sie 67 Jahre alt sind. Wenn Sie erst im Alter von 60 Jahren starten, sollten Sie das sogar, dann ETFs sind eine langfristige Anlage und sollten mindestens 15 Jahre gehalten werden.

  • Geldanlage im Alter: Darum lohnen Aktien auch noch kurz vor der Rente

Wir haben für verschiedene Altersstufen ausgerechnet, wie sich Ihr Erspartes vermehrt, wenn Sie es bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren bei einer durchschnittlichen Rendite von 5 Prozent in einen ETF-Sparplan anlegen.

Sie sehen: Früh anfangen lohnt sich. Denn wenn Sie mit 30 Jahren starten, schaffen Sie es nicht nur, die Rentenlücke von 181.000 Euro zu schließen, Sie bekommen sogar noch 116.000 Euro zusätzlich heraus (297.000 Euro – 181.000 Euro = 116.000 Euro).

* wenn zehn Prozent des Nettogehalts investiert werden

Bei den Berechnungen handelt es sich stets um Durchschnittswerte. Ihre individuelle Lage wird vermutlich etwas anders sein. Wenn Sie wissen möchten, wie viel Geld Sie monatlich investieren müssen, um eine bestimmte Summe zu erreichen, hilft Ihnen unser Sparplanrechner.

Klicken Sie sich durch!

Verwendete Quellen:

  • Eigene Recherchen
  • Untersuchung von weltsparen.de
  • Deutsche Rentenversicherung 
  • Destatis: „Sterbefälle und Lebenserwartung“
  • gehalt.de: „Gehaltsbiografie 2019“
  • weitere Quellenweniger Quellen anzeigen

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